Über meine besten Möbelstücke habe ich ja schon berichtet, jetzt folgen die kleinen Schätzchen:
Die Architektin liebt ja bekanntlich Beton und jetzt kann man ihn sich auch noch umhängen. Wahnsinn. Es gab gleich zwei Designer, die Schmuck aus Beton fertigen: bergnerschmidt aus Berlin und mittwochabend aus Stuttgart. Beide Labels machen Betonschmuck und dennoch unterscheiden sie sich:
Die Designerinnen Lily Bergner und Elisabeth Schmidt haben bereits 5 Jahre Erfahrung mit Betonschmuck und lehnen ihre Entwürfe stark an die Bauhausbewegung an: Ludwig Mies van der Rohe mit seiner Maxime „less is more“ gibt die Richtung vor. Die Ringe, Anhänger und Armreife strahlen eine coole Ästhetik aus, sind wundschön schlicht und pure gehalten, reduziert in ihrer Form aber sehr fein proportioniert. Dass die Schmuckstücke auch in dieser Größe so angenehm zu tragen sind überrascht. Die warme und weiche Haptik der Schmuckstücke macht Lust auf mehr, selbst in den großen Größen sind sie sehr angenehm zu tragen (ohne meinen Armreif gehe ich zurzeit nicht aus dem Haus).
Mittwochabend besteht aus 4 kreativen (Innen-)Architektinnen, die Kettenanhänger aus Beton in Handarbeit in eigens hergestellten Negativformen gießen, schleifen und anschließend lackieren. Das Schmuckdesign orientiert sich dabei an komplexen geometrischen Formen und kristallinen Strukturen. Durch das lackieren einzelner Teilflächen dieser Freiformen kommt hier als zweite Komponente die Farbe ins Spiel, die sich meist in der zugehörigen Kette wiederfindet. Insgesamt sind die Entwürfe von Mittwochabend filigran, verspielt und fröhlich. Ich habe mir eine Kette gekauft, sie ist leicht und angenehm und außerdem lässt sie sich zu vielen Teilen kombinieren.
Das Besondere am Material Beton finde ich, die durch den Vorgang des Gießens und Aushärtens immer wieder Lufteinschlüsse und kleine Blasen entstehen, so dass jedes Stück von Anfang an ein Unikat ist. Außerdem verändert der Beton seine Oberfläche beim Tragen, bekommt mit der Zeit Patina mit kleinen Kratzern. So wird das Schmuckstück immer persönlicher und individueller und erzählt von Stationen deines Lebens.
Erzählen möchte auch Sabrina Kuhn von KULOER. Sie entwirft handgefertigtes Porzellan, die unser alltägliches Leben bunter, besser oder auch einfach nur schöner machen. “Für mich sind handgefertigte Produkte immer etwas Besonderes. Man kann die Handschrift und all die Energie der Person erkennen, die das Produkt hergestellt hat.“ , sagt die Designerin. Und das gelingt ihr: Die Produkte sind in Farbe und Formensprache zurückhaltend und doch voller Poesie, gleichzeitig zart und doch voller Kraft. Alles Produkte für den täglichen Gebrauch bestimmt: Tassen, Windlichter, Teller, Vasen – vor allem aber die Dosen und Lampen finde ich einfach formvollendet. B-Ware gibt übrigens auch auf Dawanda.
Ich liebe Papier, in allen erdenklichen Formen, Farben und Anwendungen. Und was entdecke ich da auf der Blickfang in Stuttgart: Schöne, kleine Dinge, die aussehen wie aus Papier, sind aber – und jetzt aufgepasst: extrem reißfest (ich habe es getestet), wasserabweisend und waschbar, sogar in der Waschmaschine! Das Wundermaterial des Designers Johannes Lerch besteht zum Großteil aus einem unter Hitze verdichteten Kunststoffvlies. Versehen mit bunten Reißverschlüssen und typografischen Aufdrucken, die manchmal mit Augenzwinkern versehen sind oder einfach nur genau den Inhalt bestimmen, werden daraus außergewöhnliche Accessoires. Die Produktpalette reicht von Tüten in verschiedenen Größen, kleinen Täschchen bis hin zu Rucksäcken, in denen vom ganz kleinen Kleinkram über Reise- oder Babykram bis hin zu wichtigem Kram alles untergebracht werden kann. Die Produkte werden vom Designer und seinen Mitarbeitern selbst genäht. Noch anzumerken: 100% recyclebar, super.
Ich konnte natürlich nicht widerstehen. Wie Ihr seht, ich habe fleißig geshoppt und die schönsten erschwinglichen Teile mit nach Ravensburg genommen.
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